Montag, 17. April 2017
Gute Vorsätze und wie man sie erreicht
Okay die Überschrift ist ein bisschen hochgestochen, zugegeben. Tatsächlich kann ich mich nicht daran erinnern, überhaupt mal einen guten Vorsatz so in die Tat umgesetzt zu haben, wie ich es mir bei der Erstellung des Vorsatzes gedacht habe. Das liegt meist daran, dass wir dazu neigen Vorsätze viel zu utopisch und hochgestochen zu setzen.
Statt:" Mehr Sport treiben" kommt "Ich möchte bis zum Sommer 30 Kilo abgenommen haben." Diese beiden Vorsätze unterscheiden sich grundlegend.
"Mehr Sport treiben", habe ich erreicht, wenn ich mehr Sport treibe als im letzten Jahr, was je nach körperlicher Verfassung zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Wahrheit entsprechen kann.
"Bitte 30 Kilo abnehmen" ist erst erreicht, wenn 30 Kilo abgenommen sind, 29 reicht nicht. Sowas sind wohl die Tücken vorsätzlich klar benennbarer Ziele.

Mein aktueller Vorsatz lautet:" Weniger Zucker" Eine Freundin meinte allerdings dazu:" Ja, aber wenn du Obst ist, ist da ja auch Zucker drin.". So änderte ich den Vorsatz also in " Weniger industriell bzw. künstlich zugefügter Zucker in meinen Lebensmitteln".
(Sie ist eine angehende Lehrerin, Klugscheißen ist offensichtlich eine der Immatrikulationsbedingungen für diesen Studiengang.)
Es läuft also ganz gut, eine gute Möglichkeit weniger Zucker (ich meine industriell bzw. künstlich zugefügten Zucker) zu sich zu nehmen, ist ganz einfach solche Produkte nicht mehr zu kaufen. Was nicht im Kühlschrank ist, wird erfahrungsgemäß auch nicht gegessen.

Jetzt sitzt ich hier also bei meinen Eltern und neben mir steht mein halb aufgegessener Schokohase.
Naja es ist halt Ostern.
Allerdings ist mir beim Essen dieses Hasen aufgefallen, dass ich mich doch etwas schuldig fühlte und in meinen Ohren quasi schon die Freundin hörte:" In Schokolade ist übrigens auch Zucker drin."
Für mich bliebs allerdings dabei: "Der Hase muss weg!" Immerhin hatte meine Mutter mir den zu Ostern geschenkt, und die kann man ja wohl schlecht enttäuschen. Jedoch war es mir dann doch etwas suspekt, dass ich mich, obwohl ich genau wusste, dass ich diesen Hasen auf jeden Fall essen werde, trotzdem schuldig fühlte. Ich ging also zu der Alternative über, den Hasen, statt ihn nach dem Motto:" Je schneller der weg ist, desto schneller kannst du wieder abnehmen!" hinunterzuschlingen, mit jedem Bissen zu genießen, und die Schokolade mir so richtig auf der Zunge zergehen zu lassen.

Das hilft mir zwar vielleicht nicht dabei meinen Zuckerkonsum zu reduzieren, aber immerhin habe ich mir heute etwas Lebensfreude geschenkt, welche vielleicht nur sekundär mit dem Schokohasen zu tun hatte. Wie man gute Vorsätze erreicht weiß ich nicht, aber wenn man sie ruhen lässt, dann auch so richtig!

Frohe Ostern!

... link (0 Kommentare)   ... comment